Gleichstellungsstelle
Herzlich willkommen auf der Seite der Gleichstellungsstelle des Kreises Rendsburg-Eckernförde!
Hier können Sie sich über folgende Themen informieren:
Die Gleichstellungsbeauftragte
Ziel von Gleichstellungsarbeit ist es, für Frauen und Männer gleiche Lebensverhältnisse zu erreichen.
Was ist Gleichstellung?
Ziel von kommunaler Gleichstellungsarbeit ist es, für Frauen und Männer gleiche Lebensverhältnisse zu erreichen und Benachteiligungen von Frauen abzubauen. Dies bezieht sich u.a. auf die Arbeitsbedingungen, das Gehalt, Führungspositionen, politische Ämter aber auch den Schutz vor Gewalt.
Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten
Der Arbeitsauftrag der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten resultiert aus dem Landesgleichstellungsgesetz (GstG SH) und wird von ihr in der Verwaltung und der jeweiligen Kommune umgesetzt. Sie achtet und fördert die spezifischen Belange von Frauen u.a. durch Frauenförderpläne, Fortbildungsmaßnahmen, Teilnahme an Stellenbesetzungsverfahren, aber auch durch die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Gruppen und anderen Institutionen.
Individuelle Hilfe
Die Gleichstellungsbeauftragte bietet kostenfrei Gesprächstermine und individuelle Hilfestellung bei Problemlagen wie:
- Überlastung im familiären oder beruflichen Umfeld
- Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Konflikte am Arbeitsplatz oder des privaten Umfeldes
- Mobbing und Stalking
- Weiterentwicklung der beruflichen Laufbahn
- Frauenförderung
- Gewalt gegen Frauen
- Frauendiskriminierung
Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
Familie und Beruf
Die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf stellt uns vor große Herausforderungen.
Die Frauenerwerbstätigkeit steigt kontinuierlich an. Gründe sind u.a.: der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote, der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, das Elterngeld und betriebliche Angebote zur besseren Vereinbarkeit. Allerdings arbeiten die meisten Frauen in Teilzeit. Steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting, familiäre Betreuungsverpflichtungen und Haushaltsaufgaben führen dazu, dass Frauen weniger arbeiten und daher auch weniger verdienen. Elternschaft bleibt für Frauen ein Karrierehemmnis.
Bei Männern wirkt sich die Elternschaft in deutlich geringerem Umfang auf die Arbeitszeiten aus. Bis zu 35% der Väter nehmen zwei Monate Elternzeit in Anspruch. Danach arbeiten Männer zumeist wieder in Vollzeit, nur jeder 10. Mann arbeitet Teilzeit. Deutlich mehr Männer übernehmen trotz Elternschaft Führungspositionen.
Audit berufundfamilie
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet familienbewusste Personalpolitik an und ist dafür im Jahr 2016 zum familienfreundlichen Arbeitgeber zertifiziert worden. Der Kreis bietet u.a.:
- flexibel vereinbarte Arbeitszeit und Gleitzeit
- Freistellungen (Krankheit des Kindes, Pflege von Angehörigen)
- Sonderurlaub
- flexibel vereinbrarte Teilzeitarbeit
- Telearbeit
- mobiles Arbeiten
- Notfallbetreuung für Kinder und pflegebedürftige Angehörige
- Betriebliches Gesundheitsmanagement
Des Weiteren hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde mit dem Pflegestützpunkt einen starken Partner an seiner Seite, der die Beschäftigten aber auch die Bürgerinnen und Bürger in Fragen rund um die Pflege fachgerecht beraten kann.
Ausgezeichnet!
Die Kreisverwaltung wird erneut zertifizierter familienfreundlicher Arbeitgeber
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet familienbewusste Personalpolitik an und ist dafür in den Jahren 2016 und 2019 vom audit berufundfamilie zertifiziert worden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Gewalt gegen Frauen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt nach wie vor ein entscheidendes Hindernis für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dar.
Frauen verdienen Schutz!
Bis zu 25 Prozent der weiblichen Bevölkerung im Alter von 16 bis 85 Jahren haben mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch Personen im persönlichen Umfeld erlebt. Zu den Risikofaktoren gehören neben Trennung oder Trennungsabsicht auch bereits erlebte Gewalt in der Kindheit und Jugend.
Alle Formen der Gewaltausübung haben weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Frauen und ihre Kinder, beispielsweise auf ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit und ihre Gesundheit. Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt nach wie vor ein entscheidendes Hindernis für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dar.
Hier gibt's Schutz vor Gewalt
Postfach 535
24753 Rendsburg
Tel.: (04331) 22 7 26
www.frauenhaus-rendsburg.de
!Via Beratung und Treff für Mädchen und Frauen
Langebrückstraße 8
24340 Eckernförde
Tel.: (04351) 3570
www.viaeckernfoerde.de
Geflüchtete Frauen
Weltweit sind mehr als 45 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Vertreibung. 80 – 90 % von ihnen sind Frauen und Kinder. Frauen sind ganz spezifischen Menschenrechtsverletzungen und Gewalterfahrungen ausgesetzt. Sie sind betroffen vom Kriegsmittel der angeordneten Massenvergewaltigungen, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution.
Gelangen Frauen und Kinder nach einer Flucht bis nach Deutschland sind wesentliche Bedingungsfaktoren für eine gelingende Integration u.a. der Zugang zu Arbeit, (informeller) Bildung und Sprachförderung. Zur gelungenen Integration gehören aber auch, die vorherrschenden Geschlechterrollenbilder bzw. der Abbau patriarchaler Geschlechterstereotype sowie die Vermittlung von Kenntnissen zur Gleichberechtigung in Deutschland und Zugang zu Schutzangeboten vor Gewalt.
Runder Tisch für Respekt und Akzeptanz
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren – dies verspricht die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Dieses Grundverständnis lässt sich auf alle Personenkreise anwenden egal welchen Geschlechts, Alter, Herkunft oder sexueller Orientierung.
Mit dem Beitritt zum „Bündnis für Akzeptanz und Respekt" am 10. Mai 2016 setzt der Kreis Rendsburg-Eckernförde ein Zeichen für Respekt und Anerkennung gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen sowie nichtbinären Menschen.
Unter Geschäftsführung der Gleichstellungsstelle haben sich regionale Akteure zusammengeschlossen, um mit Aktivitäten zu dem Thema die Öffentlichkeit, Politik und die Beschäftigten der Verwaltung zu sensibilisieren und Akzeptanz für unterschiedliche Lebensentwürfe zu wecken.
Seit dem 01. Januar 2019 gibt es mit "divers" neben "weiblich" und "männlich" einen dritten positiven Geschlechtseintrag im deutschen Personenstandsrecht. Außerdem kann auch "kein Geschlecht" eingetragen werden. Dies hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde zum Anlass genommen, Regelungen für eine einheitliche geschlechtergerechte Sprache und Schreibweise zu entwickeln. Ab dem 01.05.2021 verwendet der Kreis neben neutralen Formulierungen den Genderstern, um alle Menschen im Kreisgebiet diskriminierungsfrei anzusprechen.
Unterrepräsentanz von Frauen in der Gemeinde- und Kreispolitik
Der durchschnittliche weibliche Anteil in den Kommunalparlamenten im Kreisgebiet lag nach der Kommunalwahl 2018 bei rund 30,3 Prozent. Die politische Partizipation von Frauen im Kreistag beträgt zurzeit rund 33,87 Prozent.
Dies bedeutet, dass weibliche Sichtweisen und Erfahrungen nicht ausreichend in politische Entscheidungen eingebracht werden. Auch entspricht dies nicht einem zeitgemäßen Verständnis von gleichberechtigter Mitbestimmung und Machtausübung in einer repräsentativen Demokratie.
Somit besteht Handlungsbedarf:
Die Teilhabe von Frauen am gemeinde- und kreispolitischen Geschehen stärken!
Motivation | Empowerment | Netzwerken
Um dieses Ziel voranzubringen, haben die Kreispräsidentin Dr. Juliane Rumpf und die Gleichstellungsbeauftragte Silvia Kempe-Waedt das „FrauenForum“ ins Leben gerufen. Seit Anfang 2019 laden die beiden Initiatorinnen kommunalpolitisch interessierte und aktive Frauen aus dem ganzen Kreisgebiet regelmäßig zum Austausch, Netzwerken und Diskussion über Frauen- und Gleichstellungspolitik ein. Es hat sich ein Netzwerk von circa 50 Frauen gebildet. Weitere Teilnehmerinnen sind immer herzlich willkommen!
Themen sind u.a. die Erörterung der Gründe der weiblichen Unterrepräsentanz, die Möglichkeiten zur Veränderung und Weiterentwicklung sowie die gegenseitige Unterstützung. Aktuelle Themen wie u.a. die Gleichstellungsstrategie des Landes SH werden in Impulsreferaten vermittelt.
Unterstützung finden die beiden Initiatorinnen in den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Ämter und Gemeinden im Kreis.