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Zentrale Zollabwicklung beantragen


Quelle der Inhalte:
Landesportal Schleswig-Holstein

Zentrale Zollabwicklung beantragen

Sie wollen Waren bei einer zentral zuständigen Zollstelle zu einem Zollverfahren anmelden, obwohl sich die Waren zu diesem Zeitpunkt an einem anderen Ort befinden? Mit einer Bewilligung für die zentrale Zollabwicklung ist das möglich.


Grundsätzlich sind Waren bei der Zollstelle anzumelden, die für den Ort zuständig ist, an dem sich die Waren befinden. Die zentrale Zollabwicklung ermöglicht es Ihnen jedoch, eine Zollanmeldung bei einer zentral zuständigen Zollstelle abzugeben – auch wenn sich die Waren zum Zeitpunkt der Anmeldung an einem anderen Ort befinden. Der in der Bewilligung festgelegte Ort der Anmeldung und der Ort der sogenannten Gestellung fallen somit auseinander. Gestellung bedeutet, der Zollstelle eine Ware bereitzustellen.
Sie können die zentrale Zollabwicklung zur Zeit für die Überführung in die folgenden Verfahren beantragen:

  • Zolllager
  • vorübergehende Verwendung
  • Endverwendung
  • aktive Veredelung
  • passive Veredelung
  • Ausfuhr
  • Wiederausfuhr

Im Zusammenhang mit der zentralen Zollabwicklung sind unter anderem zu beachten:

  • länder- und warenbezogene Einschränkungen sowie
  • umsatzsteuerrechtliche und außenhandelsstatistische Besonderheiten

Zuständig für den Antrag ist das Hauptzollamt, in dessen Bezirk Ihre Hauptbuchhaltung für Zollzwecke geführt wird oder zugänglich ist.
Auch nach der Erteilung der Bewilligung prüft das zuständige Hauptzollamt regelmäßig und fortlaufend,

  • ob Sie die Bewilligungsvoraussetzungen weiterhin erfüllen und
  • ob Sie die mit der Bewilligung einhergehenden Verpflichtungen einhalten.

Kurztext

  • Antrag zentrale Zollabwicklung (CCL) Bewilligung
  • Entkoppelung des Ortes der Anmeldung vom Ort der Waren (auch: Ort der Gestellung)
  • Für die Inanspruchnahme der Vereinfachung ist eine Bewilligung erforderlich.
  • Inhaber der Bewilligung muss Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter für zollrechtliche Vereinfachungen (AEOC) sein.
  • Vorteile:
    • Entkoppelung des Ortes der Anmeldung vom Ort der Gestellung
    • Anmeldung bei einer zentral zuständigen Zollstelle
    • Gestellung der Waren an zuvor bewilligten Orten
    • Überlassung der Waren grundsätzlich auch außerhalb der Öffnungszeiten der Ausfuhrzollstelle (nur bei der Ausfuhr und passiven Veredelung)
  • Zur Zeit nur möglich:
    • in Kombination mit der Bewilligung für die Abgabe von vereinfachten Zollanmeldungen (SDE) beziehungsweise für die Anschreibung in der Buchführung (EIR)
    • wenn sich der Ort der Gestellung in einem anderen EU-Mitgliedstaat befindet.
  • weiterhin zu beachten:
    • länder- und warenbezogene Einschränkungen
    • umsatzsteuerrechtliche und außenhandelsstatistische Besonderheiten
  • zuständig: Hauptzollamt

 

Den Antrag auf Erteilung der Bewilligung für die zentrale Zollabwicklung können Sie ausschließlich elektronisch über das Trader-Portal der Europäischen Kommission (EU-Trader-Portal) stellen:

  • Melden Sie sich beim EU-Trader-Portal an.
    • Sofern Sie noch über kein Nutzerkonto (EU-Login) für das EU-Trader-Portal verfügen, müssen Sie dieses mit dem Formular 05700 beantragen.
    • Wenn Sie noch über keine Registrierungs- und Identifizierungsnummer für Wirtschaftsbeteiligte (EORI-Nummer) verfügen, müssen Sie eine solche EORI-Nummer mit dem Formular 0870a beantragen.
    • Sie finden die genannten Formulare auf der Internetseite der Zollverwaltung. Übersenden Sie die Anträge an die Generalzolldirektion, Direktion II, Team Stammdatenmanagement - Dienstort Dresden.
  • Folgen Sie den Anweisungen des EU-Trader-Portals für den Antrag auf zentrale Zollabwicklung (Centralised Clearance, CCL).
  • Es ist empfehlenswert, vor der Antragstellung Ihre Ansprechperson im zuständigen Hauptzollamt zu kontaktieren, um offene Fragen zu dem Antrag zu klären.
  • Neben dem elektronischen Antrag ist dem zuständigen Hauptzollamt das „Zusatzblatt nationale Angaben“ unter Bezugnahme auf die durch das EU-Trader Portal generierte Antragsnummer direkt zu übersenden.
  • Wenn das Hauptzollamt erfolgreich geprüft hat, ob alle Bewilligungsvoraussetzungen vorliegen, erhalten Sie die Bewilligung elektronisch über das EU-Trader-Portal. Die von der Bewilligung betroffenen Mitgliedstaaten müssen sich abstimmen. Daher kann es bis zur Erteilung der Bewilligung länger dauern als bei anderen Anträgen.
  • Liegen die Voraussetzungen nicht vor, erhalten Sie einen Bescheid über die Ablehnung des Antrags.

Voraussetzungen

  • Sie sind zugelassener Wirtschaftsbeteiligter für zollrechtliche Vereinfachungen (AEOC). Sie sind zugelassener Wirtschaftsbeteiligter für zollrechtliche Vereinfachungen (AEOC)
  • Ihr Anliegen umfasst eine mitgliedstaatübergreifende Abwicklung. Das heißt, dass der Ort der Anmeldung und der Ort der Gestellung in unterschiedlichen EU-Mitgliedstaaten liegen müssen. Sofern beide Orte in Deutschland liegen, ist die Inanspruchnahme der zentralen Zollabwicklung zurzeit nicht möglich.
  • Sie sind Inhaber der Bewilligung für die vereinfachte Zollanmeldung (SDE) beziehungsweise Anschreibung in der Buchführung (EIR).

Welche Fristen muss ich beachten?

Im Antragsverfahren müssen Sie keine Fristen beachten.

Bearbeitungsdauer

Einen Bescheid über Ihren Antrag erhalten Sie in der Regel in 120 Tagen nach Annahme des Antrags.

 

Für Sie fallen keine Kosten an.

 

  • Zusatzblatt nationale Angaben

 

Artikel 179 Unionszollkodex (UZK)

Artikel 149 Delegierte Verordnung zur Ergänzung des Unionszollkodex (UZK-DA)

Artikel 229 bis 232 Durchführungsverordnung der Kommission (IA)

Rechtsbehelf

  • Einspruch
    Detaillierte Informationen, wie Sie Einspruch einlegen, können Sie dem Bescheid über Ihren Antrag entnehmen.
  • verwaltungsgerichtliche Klage

 

Bitte geben Sie Ihre Ortsauswahl in der Zustängigkeitssuche an. Nur so wird es möglich einen Ansprechpartner zu ermitteln.